Das Geo-Goethe Portal: www.via-goethe.eu

Sind Sie wissenschaftsgeschichtlich interessiert, Goethe-Fan oder beides? Unser Projekt Goethe und die Geologie wird Sie vielleicht interessieren ... Natürlich ist uns Goethe als "Dichter und Denker" bekannt - aber seine Tätigkeit als Minister am Hof in Weimar brachte es mit sich, daß sich Goethe für damalige Zeit erstaunlich intensiv mit geologischen Fragestellungen befassen mußte. Doch offensichtlich war dies für den Dichterfürsten alles andere als eine lästige Pflichterfüllung. Sehr umfangreich, häufig sehr präzise und heute noch zutreffend sind seine Beobachtungen zu Natur und Geologie - vieles davon ist auch in sein literarisches Werk eingeflossen. Im "Gesteinspavillon" seines Wohnhauses am Frauenplan in Weimar wird heute noch der größte Teil seiner Originalgesteins- und Mineraliensammlung aufbewahrt, die auch historisch von großem Interesse ist. Sie können sich aber auch in Ilmenau neben den Dichterfürsten setzen und seinen Berichten lauschen (Abbildung).

www.via-goethe.eu - das erste Projekt

Ein erstes Projekt im Rahmen der Europäischen Goethestraße wurde im Spätsommer 2008 im Weingut Endrizzi bei San Michele all'Adige im Etschtal nördlich von Trient verwirklicht. Auf mehreren Informationstafeln wird das Thema "Goethe, Geologie und Wein" vorgestellt. Dabei wurden Textpassagen aus den Tagebüchern zur "Italienischen Reise" durch Erklärungen zu den geologischen Verhältnissen  im Etschtal und den umgebenden Weinlagen ergänzt. Die Texte sind allgemeinverständlich und dreisprachig angelegt (Italienisch, deutsch und englisch). Die Goethezitate sind natürlich authorisierten Übersetzungen entnommen. Besuchergruppen werden bei Führungen durch die Weinberge damit somit sowohl auf das literarische Werk Goethes, als auch auf seine Beschreibungen zu Natur und Geologie aufmerksam; gleichzeitig erhalten sie eine geologische Einführung zum Etschtal im Allgemeinen und zum Gebiet rund um San Michele all'Adige im Besonderen: "Wein und Stein" gehören eben zusammen!

Die Stelen im Weingut Endrizzi im Etschtal nördlich von Trient machen die Besucher auf das literarische Werk Goethes und die darin enthaltenen Natur-Beschreibungen aufmerksam. Das Beispiel zeigt die Zielrichtung des Projekts: Das Thema "Goethe" wirkt als Bindeglied für verschiedene Interessensgruppen und leistet damit einen Beitrag zum Geotourismus und damit auch zur besseren Verständlichkeit der Geologie.

www.via-goethe.eu - Aktuelle Veranstaltungen (Auswahl)

Hier finden Sie eine Auswahl von Veranstaltungen zu "Goethe und Geologie" an verschiedenen Orten wie z.B. am Gardasee, in der Eifel oder im Taunus, auf der Schwäbischen Alb, am Rheinfall, im Hegau und natürlich im Erzgebirge!

Montag, 18. September - Samstag, 23. September 2023 

Eifel - Maare, Schlacken, Bomben und Geysire

6 tägige geokulturelle Studienreise mit Wanderungen auf den Spuren Goethe's 

Die Eifel ist ein geologisch hochinteressantes Gebiet. Im Tertiär und im Quartär kam es immer wieder zu Vulkanausbrüchen und auch die jüngste vulkanische Eruption in Deutschland ereignete sich vor nicht einmal 10'000 Jahren in der Eifel. Manche Spezialisten glauben sogar, dass der Vulkanismus in der Eifel nur "ruht" - darauf weisen z. B. die Gasbläschen an der Ostseite des Laacher Sees hin. Die Eifel ist zwar nicht gerade bekannt für schönes Wetter, aber die überaus vielfältige und eindrucksvolle Landschaft und hochmoderne Museen, von denen die wichtigsten besichtigt werden: Lavadome in MendigBasaltkeller in NiedermendigDeutsches Schiefermuseum in Mayen - um nur eine Auswahl zu nennen. Auch Europas größter Kaltwassergeysir in Andernach steht auf dem Programm dieser Studienreise. Eine Tagesfahrt ist den Maaren der Westeifel gewidmet. Ein zentraler Punkt ist auch der Besuch der Wingertsbergwand bei Mendig, die ein eindrucksvolles Zeugnis für die Intensität des Laacher See Vulkans bietet (Abbildung). Die täglich mit dem Kleinbus zurückzulegenden Strecken nicht sehr groß. Natürlich wird auch der impossanten Klosteranlage Maria Laach rin Besuch abgestattet. Einige Reiseeindrücke von früheren Reisen in die Eifel finden Sie hier.

Pauschalpreis: 1390 € für folgende Leistungen: ab/bis Freiburg im Kleinbus, 5 Übernachtungen im Doppelzimmer mit Frühstück, 2 Abendessen (jeweils ohne Getränke), alle Eintrittsgelder, Reiseunterlagen und Reiseleitung); Zuschlag für EZ 250 €; bitte unbedingt bei Buchung angeben.

Hinweis: Die Anreise nach Freiburg ist nicht im Reisepreis inbegriffen (bei der Buchung einer Zugverbindung ist Ihnen die Reiseleitung gerne behilflich). Bitte denken Sie an Regen- und Sonnenschutz sowie festes Schuhwerk; bei Bedarf Fernglas und Foto / Kamera. Die Gruppe besteht aus max. 6 Personen. Bei ordentlichem Wetter mittags Rucksackverpflegung (nicht im Pauschalpreis inbegriffen). Frühzeitige Buchung erforderlich. 

Reiseleitung: Dr. Matthias Geyer
Anzahl Mindestteilnehmer: 3 Personen

Anmeldung: Ab sofort unter Tel. +49-162-4065416 oder per E-Mail info(ät)geotourist-freiburg.de Bitte teilen Sie bei der Anmeldung der Reiseleitung eine Notfallnummer mit.

www.via-goethe.eu

Auswahl von zurückliegenden Veranstaltungen

Donnerstag, 06. August – Dienstag, 11. August 2020

TEF Geokulturelle Erlebnisreise zwischen Taunus und Eifel

Goethe, Bäder, Maare und Vulkane

Gönnen Sie sich ein paar Tage in der Landeshauptstadt Wiesbaden und entdecken Sie auf zwei geokulturellen Tagesexkursionen den Taunus, das Untere Lahntal und das Mittelrheingebiet rund um die Loreley. In Wiesbaden gibt es eine geologische Stadtführung, aber es bleibt auch Zeit für eine Erkundung auf eigene Faust. Von Goethestein bei Wiesbaden biet sich ein sehr schöner Ausblick auf den Nordrand des Oberrheingrabens (Abbildung). Was die Steinsäule und der Dichterfürst mit dieser Stelle verbindet, erfahren Sie auf der Reise ... Nutzen Sie das reichhaltige kulturelle Angebot der Hessischen Landeshauptstadt für einen Museums- oder Theaterbesuch! Eine Tagesexkursion mit Schifffahrt führt in die Weltkulturerberegion Mittelrheintal rund um die Loreley, St. Goar und St. Goarshausen, Hin- oder Rückfahrt erfolgt durch das malerische Wispertal. Die hier vorkommenden Gesteine werden erklärt und ihre Bedeutung als Bausteine erläutert. Die zweite Exkursion führt in den Taunus und das Untere Lahntal. Hier wird unter anderem das geschichtsträchtige Heilbad Bad Ems aufgesucht. Ein weiterer Schwerpunkt ist der alte Bergbau in diesem Gebiet, den schon Goethe zu einem Besuch und intensiven Studien veranlasste. Auf dem Programm stehen ein dabei das Bergbaumuseum in Holzappel, ein hochinteressanter montanarchäologischer Lehrpfad in der Umgebung des Ortes sowie – natürlich – das Stöbern und die Suche nach Mineralien auf Halden. Goethe verweilte auch hier für mineralogsiche Studien.

Der zweite Teil der Reise führt Sie in die geologisch besonders interessante Eifel. Im kam es auch in der jüngsten geologischen Vergangenheit immer wieder zu Vulkanausbrüchen und auch die jüngste vulkanische Eruption in Deutschland ereignete sich vor nicht einmal 10‘000 Jahren in der Eifel. Manche Spezialisten glauben sogar, dass der Vulkanismus in der Eifel nur “ruht“. Die Eifel ist zwar nicht gerade bekannt für schönes Wetter, aber die überaus vielfältige Landschaft entschädigt dies. Außerdem gibt es eine Vielzahl hochmoderner Museen, von denen u. a. der Vulkandome in Mendig und der eidrucksvolle Basaltkeller in Niedermendig besucht werden. Auch Europas größter Kaltwassergeysir in Andernach steht auf dem Programm dieser Studienreise. Eine Tagesfahrt ist den Maaren der Westeifel gewidmet. Die täglich mit dem Kleinbus zurückzulegenden Strecken sind aufgrund der zentralen Lage des Standquartiers am Laacher See nicht sehr groß. Zusätzlich sind individuelle Besuche in der Klosteranlage Maria Laach möglich, da sich Hotel in unmittelbarer Nachbarschaft der Abtei befindet. Was Goethe mit Maria Laach verbindet, erfahren Sie ebenfalls auf der Reise ...

Donnerstag, 12. Dezember 2019: Goethe und der Basaltstreit in Böhmen (Vortrag)

(Kooperationsveranstaltung mit dem Naturkundemuseum Reutlingen)

Goethe war ein oft gesehener Gast in den Kurbädern von Böhmen. Rechnet man alle Aufenthalte zusammen, so verbrachte der Dichterfürst drei Jahre seines Lebens dort. Doch neben den Trinkkuren und seiner aktiven Beteiligung am gesellschaftlichen Leben zeigte sich Goethe auch außerordentlich interessiert, die Gesteine und Mineralien von Böhmen zu ergründen und zu verstehen. Neben seinen mineralogischen Entdeckungen ist vor allem der damals ausgetragene Streit zwischen Neptunisten und Plutonisten von Bedeutung. Es ist nicht zuletzt den Argumenten und Vorschlägen Goethes zuzuschreiben, dass die wahre Natur des Basalts am Vulkan Kammerbühl in Böhmen eindeutig erklärt werden konnte.   

Sonntag, 29. April - Samstag, 05. Mai 2018

GAR Gardasee und Verona

Geologie und Kultur auf der Sonnenseite der Alpen

Diese „geokulturelle“ Studienreise führt an die Gestade des Gardasees, der seit jeher Dichter und Denker anzog. Schwerpunkt ist dabei das nördliche Gardaseegebiet um Riva und Torbole. Im Rahmen von Tagesexkursionen wird die geologische Entstehungsgeschichte des Gebiets erklärt sowie durch botanische und kulturelle Besonderheiten ergänzt. Dabei finden auch Wanderungen von max. 3 h Länge statt. Besuche, Museen und Besichtigungen (z. B. Zitronengärten am Seeufer am Seeufer, Bergsturzgebiete, Wasserfälle, Schluchten und Gletschermühlen sowie eine Fahrt in das Monte Baldo Gebiet mit spektakulärem Ausblick auf den Gardasee runden das Programm ab. Gleichzeitig wird auch auf die eingangs erwähnten literarischen Beschreibungen eingegangen, wobei sich hier die Bezüge zu Goethes „Italienischer Reise“ als Leitfaden durch das Programm ziehen Abbildung: Straßenschild in Torbole). Teilnehmer der Studienreise erhalten vorab weitere Literaturhinweise sowie bei Reiseantritt eine Dokumentation mit Angabe der besuchten Lokalitäten. Die geologischen Erklärungen werden allgemeinverständlich vermittelt und durch die Auswahl der besuchten Lokalitäten im wahrsten Sinne des Wortes ansprechend. Ein kompletter Tag ist Verona gewidmet (davon steht ½ Tag zur freien Verfügung). 

Montag, 27. August – Samstag, 01. September 2018

EMT Eifel, Mittelrhein und Taunus

Vulkane, Weltkulturerbe, Bergbau, Bäder und Goethe

Gönnen Sie sich einen Aufenthalt in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden und entdecken Sie auf geokulturellen Tagesexkursionen den Taunus, das Untere Lahntal und das Mittelrheingebiet rund um die Loreley und die Eifel.

In Wiesbaden gibt es eine geologische Stadtführung, aber es bleibt auch Zeit für eine Erkundung auf eigene Faust. Nutzen Sie das reichhaltige kulturelle Angebot der Hessischen Landeshauptstadt für einen Museums- oder Theaterbesuch! Vor dem Naturkundemuseum erwartet Sie Goethe persönlich ... (Abbildung). Eine Tagesexkursion mit Schifffahrt führt in die Weltkulturerberegion Mittelrheintal rund um die Loreley, St. Goar und St. Goarshausen. Die hier vorkommenden Gesteine werden erklärt und ihre Bedeutung als Bausteine erläutert. Die weitere Exkursion führt in den Taunus und das Untere Lahntal. Hier wird auch das geschichtsträchtige Heilbad Bad Ems aufgesucht. Ein weiterer Schwerpunkt ist der alte Bergbau in diesem Gebiet, den schon Goethe zu einem Besuch und intensiven Studien veranlasste. Auf dem Programm stehen ein dabei das Bergbaumuseum in Holzappel, ein hochinteressanter montanarchäologischer Lehrpfad in der Umgebung des Ortes sowie – natürlich – das Stöbern und die Suche nach Mineralien auf Halden.
Der zweite Teil der Reise führt Sie in die geologisch hochinteressante Eifel. Hier kam es auch in der jüngsten geologischen Vergangenheit immer wieder zu Vulkanausbrüchen und auch die jüngste vulkanische Eruption in Deutschland ereignete sich vor nicht einmal 10‘000 Jahren in der Eifel. Manche Spezialisten glauben sogar, dass der Vulkanismus in der Eifel nur “ruht“. Die Eifel ist zwar nicht gerade bekannt für schönes Wetter, aber die überaus vielfältige und eindrucksvolle Landschaft entschädigt dies. Außerdem gibt es eine Vielzahl hochmoderner Museen, von denen die wichtigsten besichtigt werden: Lavadome in Mendig, Basaltkeller in Niedermendig, Schieferbergwerk in Mayen – um nur eine Auswahl zu nennen. Auch Europas größter Kaltwassergeysir in Andernach steht auf dem Programm dieser Studienreise. Zusätzlich ist individuelle Besuche in der Klosteranlage Maria Laach möglich, da sich Hotel in unmittelbarer Nachbarschaft der Abtei befindet.

Sonntag, 02. September – Samstag, 08. September 2018

BÖH Spätsommer in Böhmen

Geologie auf den Spuren von Goethe

Auf dieser naturkundlich-geologischen Entdeckungsreise werden Südböhmen und das böhmische Bäderdreieck besucht. Nach der Anfahrt sind die ersten beiden Nächte in Český Krumlov (Böhmisch Krumau). Neben der zauberhaften Altstadt gibt es in unmittelbarer Nähe der Stadt auch ein Graphitbergwerk zu besichtigen. In der Altstadt befindet sich außerdem noch ein Moldavit-Museum. Sie haben auch Gelegenheit, die anderen Museen (Fotoatelier Seidel und Egon-Schiele-Museum, Museum für Stadtgeschichte) auf eigene Faust aufzusuchen. Am dritten Tag geht es durch den Böhmerwald weiter; dabei gibt es einen kurzen Halt im ehemaligen Bergbaustädtchen Kašperské Hory (Bergreichenstein) mit hübsch restauriertem Stadtplatz und dem Renaissance-Rathaus und der Aussicht von der Kašperk (Karlsburg) bevor das zweite Standquartier in Loket (Ellbogen) erreicht wird. Dieses kleine, bereits von Goethe geschätzte kleine Städtchen liegt nur wenige Kilometer entfernt von den berühmten böhmischen Bade- und Kurorten. An den Folgetagen werden Mariánské Lázně (Marienbad), Karlovy Vary (Karlsbad) und Františkovy Lázně (Franzensbad) besichtigt. Die Schriften von Goethe dienen dabei als Leitfaden für die naturkundlichen Erläuterungen (Abbildung: Goethdenkmal in Marienbad). Der Vulkanismus des Egergrabens ist Thema eines Besuchs von Soos mit seinen Mineralquellen und Mofetten sowie am Vulkanschlot Kammerbühl; hier fand auch 1822 eine Diskussion zwischen Goethe und dem schwedischen Chemiker Berzelius über die Entstehung des Kammerbühls – einer Höhepunkte des damaligen Streits zwischen „Neptunisten“ und „Plutonisten“ statt. Am Samstag erfolgt die Rückfahrt nach Ulm. 

Montag, 28. September 2015

Nago - Torbole: Goethe, Galeeren, Gesteine

Nach einer kurzen Busfahrt hinauf nach Nago beginnt nach der Querung des Ortes der Abstieg auf einem steilen alten Weg quer durch uralte Olivenhaine. Drohend ragen zur einen Seite die Kalkfelsen auf während sich vor uns der Gardasee öffnet. Dies war auch der erste Blick, den Goethe auf den Gardasee hatte und ihn zur Niederschrift seiner berühmten Zeilen veranlasste, die wie zugeschnitten auf eine Werbeaktion der Tourismusbranche erscheinen.

Dienstag, 29. September 2015

Verona - Steine in der Stadt

Die Veranstaltung beginnt mit einer Führung durch das altehrwürdige Naturkundemuseum von Verona mit seiner Fossilausstellung des Monte Bolca, der Natursteinsammlung und dem Geländemodell von Etschtal und Gardasee. Beim anschließenden kurzen Stadtrundgang durch das "rote" Verona liegt der Schwerpunkt auf den charakteristischen rötlichen Bausteinen der Innenstadt und der Blick ist häufi nach unten gerichtet. Aber die Fassaden, Pflastersteine und Denkmäler haben noch mehr zu erzählen.

Mittwoch, 30. September 2015

Dürer, Rilke und Geologie in Arco

Sie haben richtig gelesen! Wir besuchen die Stelle, von der aus Albrecht Dürer
auf seiner Italienreise ein bekanntes Bild der Burg von Arco angefertigt hat und
folgen den Spazierwegen von Rainer Maria Rilke. Vom Rundweg unterhalb der Burg öffnet sich der Blick auf die Kletterfelsen des Sarca-Tals und auf das Städtchen Arco mit seinen zahlreichen Obst- und Olivenhainen. Doch an den Felsen der Burg und in den Olivenhainen verbergen sich noch andere Spuren der Erdgeschichte.

www.via-goethe.eu

Potential und Bekanntheitsgrad

Die Reisebeschreibungen und andere Werke von Goethe erhalten häufig überraschend detaillierte Beobachtungen und Beschreibungen zur Natur- und Landschaftsgeschichte. Zweck und Ziel diese Projekts ist es, zuerst an einigen Pilotstandorten entlang einer virtuellen „Goethestraße“ die Beobachtungen und Aufzeichnungen Goethes mit einer modernen geowissenschaftlichen Interpretation zu vergleichen. Dadurch soll den heutigen Geowissenschaftlern die wissenschaftsgeschichtliche Bedeutung Goethes in Erinnerung gerufen werden. Andererseits soll durch allgemeinverständliche Erklärungen auf Tafeln, in Broschüren oder auf Internetseiten eine breitere Öffentlichkeit für die Geowissenschaften interessiert werden. Dadurch kann gleichzeitig auch ein Beitrag zum Schutz geologischen Naturerbes geleistet werden. Die Abbildung zeigt die Gedenktafel für Goethe's Aufenthalt in Wunsiedel (Fichtelgebirge). Hier führte er Untersuchungen an den Graniten durch.

Nach einer umfangreichen Literaturrecherche und verschiedenen kleineren Präsentationen auf internationalen Kongressen seit 2004 werden gegenwärtig die Möglichkeiten ausgelotet, ein international getragenes Projekt zu entwickeln, an dessen Ende die Verwirklichung einer "Europäischen Goethestraße" stehen soll. Hierbei soll an verschiedenen Orten auf der Grundlage der Beobachtungen und Aufzeichnungen von Johann Wolfgang von Goethe zur Geologie und zur Natur "geokulturelle Information" zugänglich gemacht werden. Damit soll auch ein Beitrag zur Wertstellung des geologischen Naturerbes in Europa geleistet werden. Eine erste Führung im Rahmen dieses Projekts unter dem Label "Goethe und die Geologie" fand am 5. Oktober 2006 zwischen Nago und Torbole am Nordufer des Gardasees statt. In Torbole übernachtete Goethe im September 1786. Am "Goethe-Haus" ist eine Gedenktafel angebracht; natürlich führt eine "Via Goethe" zum Haus (vgl. Abbildung)! Die Gemeinde Nago - Torbole plant das Aufstellen einer Goethetafel an den Gletschermühlen am Panoramaparkplatz zwischen Nago und Torbole.

Am 22. September 2007 wurde das Projekt auf der Geopomerania 2007 in Szczecin (Stettin) diesmal durch einen Vortrag und ein Poster zu den "Geologischen Beobachtungen von Johann Wolfgang von Goethe in Norddeutschland" vorgestellt, wobei auch auf die geologischen Untersuchungen auf den Harzreisen von Goethe eingegangen wurde. Goethe war auf der ersten Reise im jahre 1777 in Begleitung seiner Malerfreundes Kraus unterwegs, der auf Bitten von Goethe zahlreiche Skizzen anfertigte - so auch die hier dargestellte Abbildung des aus Sandsteinen bestehenden Klusfelsens.

Die bisherigen Tagungsbeiträge im Rahmen des hier vorgestellten Projekts finden Sie auf den englischsprachigen Seiten Goethe and Geology.

Von 30. Mai bis 2. Juni 2007 fand in Weimar die Hauptversammlung der
Goethe Gesellschaft mit dem Rahmenthema "Goethe und die Natur" statt. Dabei wurde am 31. Mai 2007 in der Arbeitsgruppe E von 16h - 17h30 über "Goethes geologische Passionen" diskutiert.

Auf der Internationalen Geotop Tagung in Wien im Juni 2007 wurden zwei Poster zu diesem Thema ("Goethe und Österreich" und "Goethe und die Geologie") vorgestellt sowie im Tagungsband folgender Artikel veröffentlicht: Matthias Geyer, Geraldine Bissig, Gisela Maul, Markus Meißner, Andreas Peterek, Ina Pustal, Heinz-Gerd Röhling: Goethe und die Geologie - Ein geotouristisches Nutzungskonzept zu den geologischen Betrachtungen in den Schriften Johann Wolfgang von Goethes. - Abh. Geol. B. A., 60 / Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften, 51: 61 - 66, 7 Abb.; 2007. Unter www.geologie.ac.at / Geomarkt / Publikationen / Abhandlungen / Band 60 finden Sie ein Gesamtverzeichnis der Artikel. Alle Publikationen - also auch der eingangs erwähnte Artikel, können dort als pdf-Datei gratis heruntergeladen werden. Die Abbildung zeigt das Goethedenkmal am Wiener Ring.

Auf der Geodresden 2009 wurde das Projekt ebenfalls mit einem Vortrag vorgestellt.

Unter diesem Logo werden künftig Veranstaltungen und Aktionen in Zusammenhang mit der Europäischen Goethestraße vorgestellt. Ein eigenständiger Internetauftritt www.via-goethe.eu ist ebenfalls in Vorbereitung.

Die Finanzierung des Projekts wurde bislang zu großen Teilen durch Mittel der Hermann-Credner-Stiftung in der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften (DGG) garantiert. Damit konnten die bisherigen Tagungsbeiträge weitgehend finanziert werden.
Die "Goethe" Beiträge auf den bisherigen Tagungen fanden stets in den von der Working Group Geomorphosites der International Geomophological Society organisierten Sessionen statt.
Logistisch und fachlich unterstützt wurden die bisherigen Beiträge durch teilweise durch das Institut de Géographie der Universität Lausanne.
Wäre Goethe nicht frühmorgens mit der Postkutsche von Salurn nach Trient hier vorbeigerattert, hätte er vielleicht bei den Vorfahren der heutigen Besitzer halt gemacht. Das Weingut Endrizzi in San Michele steht für "Wein und Kultur" und beteiligt sich am "Via Goethe" Projekt hat im Spätsommer 2008 entsprechende Tafeln aufgestellt.
Die von der Klassikstiftung Weimar autorisierte Unterschrift Goethes ist auf allen Stelen angebracht. Die entsprechenden Logos der Klassikstiftung, des Weinguts Endrizzi sowie der Europäischen Goethstraße sind auf allen Stelen unten links angebracht. Das Weingut führt mit der Aufstellung der Stelen seine Marketingstrategie von "Wein und Kultur" fort, während auf diese Weise Besuchergruppen auf Führungen durch die Weinberge Informationen nicht nur zum literarischen Werk Goethes sondern auch zur Bedeutung der Geowissenschaften im seinem Gesamtwerk erhalten. Die ergänzenden geologischen Texte verstehen sich als Beitrag zur Öffentlichkeitsarbeit in den Geowissenschaften und zur Förderung des Geotourismus oder geokultureller Reisen.

Danke für Ihr Interesse am Geo-Goethe Portal.

Bitte teilen Sie Ideen oder Anregungen mit.

Vielen Dank!

Dr. Matthias Geyer
Geotourist Freiburg
Hansjakobstraße 54
79117 Freiburg
Tel. +49-162-40.65.416
Mail: info[ät]geotourist-freiburg.de